Nach der 1.Halbzeit zeigen die 99ers ihr volles Potenzial, müssen sich am Schluss jedoch hauchdünn mit 57:58 geschlagen geben.
Die mit Spannung erwartete Partie startete zunächst sehr ausgeglichen und zwischen beiden Teams wechselten regelmäßig die Führung. Etwas Sorgen bereitete Headcoach Haj Bhania, dass bereits in dieser frühen Phase beim Gastgeber lediglich Bulut Kodal für sein Team scorte. Beim Viertelstand von 12:15 aus Kölner Sicht, hatte der Kölner Center alle Körbe für seine Mannschaft erzielt. Mit Beginn des 2.Viertels war es weiterhin nur Bulut zu verdanken, dass die Domstädter bis zur 13. Spielminute beim Stand von 16:22 im Spiel blieben. Bis zum Halbzeitpfiff hatten sich Asael Shabo und Lisa Bergenthal zwar ebenfalls in der Scorerliste eingetragen, aber für eine Wende sollte es zu diesem Zeitpunkt nicht reichen. Bei Hannover hingegen schraubten gleich 5 Akteure den Spielstand zur Halbzeit auf 24:44. Hier war es der israelische Neuzugang Radi Dagamin der sein Team sehr stark anführte und für sein Team bereits 16 Punkte erzielt hatte.
Viele der zahlreichen Zuschauer hatten vermutlich die Partie schon gedanklich abgeschrieben und nicht damit gerechnet, dass die 99ers ein unglaubliches Comeback hinlegen würden. Die Halbzeitansprache von Haj Bhania zeigte offenbar Wirkung und das Team kam völlig ausgewechselt zurück ins Spiel. Mit dem Willen, das Spiel nochmal zu drehen, einer starken Körpersprache und mit deutlich mehr Zielwasser läutete jetzt insbesondere Thomas Reier eine Aufholjagd ein. Binnen zwei Minuten hatte Thomas um 8 Punkte verkürzt und streute zur großen Freude der Kölner Fans, gleich zwei 3-Punktwürfe ein. Nur wenige Sekunden später folgte ein weiterer Dreier von Bulut, sodass die Partie beim Stand von 35:46 wieder offen war. Jetzt wechselten sich die beiden Center im Scoring ab und verkürzten bis zum Viertelende auf 43:52.
Die Partie war wieder völlig offen und das Momentum auf Kölner Seite. Entsprechend energisch ging das Team ins letzte Spielviertel und verkürzte angeführt von seinem Kapitän Bulut Kodal und einem verwandelten Freiwurf durch Alex Keiser mit Sehenswerten Spielzügen zum 50:56, ehe Thomas Reier mit einem weiteren erfolgreichen 3-Punktewurf zum 53:56 die Halle zum Toben brachte. Im nächsten Angriff landete der Ball nach einer wilden Reboundstafette bei Matthias Heimbach, der den Abstand nochmal auf 55:56 verkürzte. Die letzten 30 Sekunden wurden dann nochmal richtig spannend als Hannovers Tom McHugh zum 55:58 erhöhen konnte. Mit 14 Sekunden auf der Uhr nahm Kölns Coach die nächste Auszeit, um seinem Team eine Wurfoption aufzuzeigen. Köln kam zwar noch zum Abschluss und verkürzte über Lisa Bergenthal erneut zum 57:58, konnte aber nicht den ersehnten Ausgleich erzielen. Mit wenigen Sekunden auf der Uhr versuchten die Hausherren noch, die Uhr zu stoppen und die Gäste an die Freiwurflinie zu bringen, um somit eine letzte Chance auf einen Angriff zu schaffen. Leider ging der Plan nicht mehr auf und man musste sich den Hannoveranern denkbar knapp geschlagen geben.
Am Ende war es eine tolle Werbung für unseren Sport, auch wenn man sich auf Kölner Seite gerne für die großartige Aufholjagd belohnt hätte. Positiv festzuhalten bleibt, dass das Team sehr viel Potential hat. Wenn alle Akteure dies über 40 Minuten zeigen, kann das Team noch für die einige Überraschungen sorgen.